Geschichte der Villa  in Gräfenhainichen, Rudolf-Breitscheid-Straße 8 und alte Fotos 

Kleines Foto der Villa vom Eingang aus gesehen

 

 

Erbauung der Villa

Auszug aus dem Baubestandsbuch von 1922 (Aufgestellt Delitzsch, den 1. März 1922, Der Vorstand des staatl. Hochbauamtes gez. Stüdemann, Reg. u. Baurat; Anerkannt, Gräfenhainichen, den 30. Mai 1922, Der Oberförster) mit Fortschreibungen bis 1936 (überwiegend in deutscher Schreibschrift / Sütterlin geschrieben):

Im Jahre 1907 vom Maurermeister Stechert in Gräfenhainichen als gelber Ziegelverblendbau mit Gliederungen teils aus Ziegeln teils aus Kunststein hergestellt und mit Schiefer in Deutscher Art gedeckt. Fundamente und Sockel sind aus Bruchsteinen hergestellt. Außen trägt der Sockel Edelputz mit Quadern und Ziergliedern.

Die Straßenfront wird an der Ostseite von einem sechseckigen Turm mit Zwiebelhaube, an der Westseite von einem rechteckigen Erker mit Turmdach flankiert. In der Mitte befindet sich ein Terrassen-Vorbau mit Treppenaufgang, von einem Balkon überdacht. An der Südwestecke ist ein dreieckiger Erker mit Altan angeordnet. Daneben an der Südseite befindet sich als Nebeneingang eine Freitreppe aus Kunststeinen, die zu dem Treppenhaus führt.

Das Dach unter dem Podest der Nebentreppe ist mit Zementplatten gedeckt. Vor dem östliche Lauf der Haupttreppe ist ein Abortvorbau mit Spülklosetts angeordnet. 

Weiter östlich führt eine Kellerhalstreppe mit Pappdach in die im Keller gelegene Waschküche. An den drei Hauptfronten sind Giebel mit Aufbauten errichtet. Alles ist wenig geschmackvoll aber ziemlich protzenhaft ausgebildet.

Das Haus besitzt eine Blitzschutzanlage aus verzinktem Eisendraht mit einer Auffangstange und Anschlüssen an die Schornsteine. Es hat eine Wasserleitung mit Hydrophor (?) und Gasmotor, ferner eine elektrische Licht- und eine Gasbeleuchtungsanlage sowie eine elektrische Klingelleitung. Vor dem Hause in einem Ziergarten ist ein Springbrunnenbecken aus Zement errichtet.

Das Wohnhaus ist mit einer Warmwasserheizungsanlage versehen. Der im Keller aufgestellte Heizkessel, ein Körting´scher Warmwasserkessel von 9 qm Heizfläche, ist mit Thermometer, Wasserstandsanzeiger mit Hahn, Füllventil und Entleerungshahn mit selbständigem Verbrennungsregler und Rauchschieber versehen. Die Rohrleitung im Keller besteht aus schmiedeeisernen patentgeschweißten Rohren mit Flanschen, im übrigen aus schmiedeeisernen Rohren mit Gewindemuffenverbindungen. Die Rohre im Keller sind mit einer Wärmeschutzmasse umzogen. Die in den zu heizenden Räumen aufgestellten Heizkörper sind Körting´sche Radiatoren aus Gußeisen, die mit Heizkörperlack gestrichen sind. Auch die Rohre sind mit solchem Lackanstrich versehen

Das Gebäude wurde 1929 mit einer Wasserleitung und Kanalisation sowie mit 2 Spülklosetts und einer veränderten Badeeinrichtung versehen. 

 

 

Oberförsterdienstgehöft  in Gräfenhainichen (Genehmigung eines Hundezwingers und eines Gartenzauns 17.1.1936 durch den Preussischen Landforstmeister beim Regierungsforstamt Merseburg).

 

Eigentum der Kreisleitung der SED (Zustandsbericht vom 25.1.1968).

 

Kreisleitungs-Sitz der SED laut Baubestandsbuch.

 

Rat des Kreises Gräfenhainichen übergibt am 4.8.1977 laut Protokoll der Nationalen Volksarmee Unterkunftsabteilung Halle den Erweiterungsbau Wehrkreiskommando (WKK) Gräfenhainichen an MfNV.

 

Foto der Postkarte -Partie an der Halle´schen Straße- in Gräfenhainichen

Alte Postkarte (Bereitstellung durch Peter Pätz Fotoladen Porst):

Partie an der Halle´schen Straße, dem früheren Namen der Rudolf-Breitscheid-Straße

 

Foto der Villa im Schnee

Altes Foto (Bereitstellung durch Peter Pätz Fotoladen Porst):

Villa im Schnee

 

Alte Postkarte mit der Villa (Bereitstellung durch Peter Pätz Fotoladen Porst)

 

Alte Postkarte mit der Villa und der Paul-Gerhardt-Kapelle (Bereitstellung durch Peter Pätz Fotoladen Porst)

 

Kopf des alten rechten Torpfostens  und Turmspitze (Bereitstellung durch Peter Pätz Fotoladen Porst)

 

Altes Foto der Villa (Bereitstellung durch Peter Pätz Fotoladen Porst)

Villa mit dem roten Transparent "Der Sozialismus siegt" 

Die Schilder zeigen: Bitterfeld 17 km, Wittenberg 22 km, Bad Düben 19 km, Wörlitz 15 km, Oranienbaum 10 km

 

Erhaltenes größeres Wandgemälde aus der Zeit der Nutzung als Wehrkreiskommando
mit der Symbolisierung der Waffengattungen der NVA

Lageplan

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